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Pressemitteilung

Neue Ausschreibung im Oberland-Bahnnetz – Jetzt muss der Nachtzug her

Aktuell wird das Eisenbahnnetz Oberland durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft neu ausgeschrieben. Im Zuge dessen fordern wir als JU Kreisverband Miesbach die Einführung eines Nachtzugs sowie die Schließung aktuell immer noch vorhandener Lücken im Takt.

Der aktuelle Fahrplan der BRB bietet im Berufsverkehr sowie tagsüber bereits einen teilweisen Halbstundentakt, weitere Verdichtungen zu diesen Zeiten lassen sich jedoch nur schwer oder gar nicht realisieren, da die Infrastruktur bereits an ihrer Belastungsgrenze angelangt ist. Allerdings gibt es immer noch großen Raum für Verbesserungen abseits der Hauptverkehrszeiten frühmorgens und nachts, bedingt dadurch, dass das Angebot bisher auf Fahrten morgens Richtung München und abends Richtung Oberland ausgerichtet ist. Dies führt zu unschönen Taktlücken von teilweise über 2 Stunden innerhalb des Oberlands, in welchen in der einen Richtung schon bzw. noch Züge fahren, in der anderen Richtung jedoch nicht. Um aber auch Fahrgästen bzw. Pendlern der Gegenlastrichtung in Tagesrandlage sowie auch Nachtschwärmern aus München mit der Bahn eine Alternative zum Auto anzubieten, sind Nachbesserungen von Nöten.

Das Wichtigste hierbei wäre eine Einführung eines Nachtzugs von München ins Oberland nach 2 Uhr, mindestens in Nächten vor Samstagen, Sonntagen und Feiertagen. Eine Berücksichtigung dessen sowie einer Schließung der o.g. Taktlücken in der laufenden Neuausschreibung des Oberland-Netzes wäre auch im Sinne des Klimaschutzes und der Verkehrswende wünschenswert.

„Für viele Jugendliche und junge Erwachsene würde durch die Einführung eines Nachtzugs der nächtliche Heimweg einfacher und sicherer sowie die Nutzung der Bahn attraktiver werden.“

Konstantin Berghausen, Kreisgeschäftsführer des JU KV Miesbach.

„Im Sinne der Verkehrswende ist ein bestmögliches Angebot im Oberland-Bahnnetz auch in Tagesrandlage essenziell, speziell auch für Pendler morgens innerhalb des Oberlands.“

Max Röger, Kreisvorsitzender des JU KV Miesbach.

Die aktuelle Ausgangslage im Jahresfahrplan 2024 sowie unsere Forderungen für den künftigen Fahrplan der Bahn im Oberlandnetz sind im Folgenden nochmals konkretisiert aufgeführt.

Ausgangslage (Jahresfahrplan 2024):
  • Selbst in Nächten vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen fährt die letzte Verbindung von München Richtung Oberland bereits um 0:10 von München Hbf ab (Ankunft in Holzkirchen um 0:35). Dies ist auch im Vergleich zum Nachtverkehr aller Münchner S- Bahn-Linien, welche teils bis zur entlegenen Endstation noch über zwei Stunden später Verbindungen anbieten, nicht zeitgemäß. Beispielsweise erreicht an solchen Tagen die S3 mit ihrer letzten Fahrt Holzkirchen um 3:06. Die vorletzte Fahrt, welche sogar auch unter der Woche angeboten wird, erreicht Holzkirchen um 2:06.
  • Werktags fährt der erste Zug in Schliersee Richtung München um 4:44 ab, in Gegenrichtung erreicht der erste Zug Schliersee erst um 7:27. Der letzte Zug aus München erreicht Schliersee um 1:02, wohingegen in Gegenrichtung der letzte Zug in Schliersee Richtung München bereits um 22:59 abfährt. Es ergibt sich somit jeweils eine Zeitspanne von über zwei Stunden, in welcher in der einen Richtung Züge fahren, in der anderen Richtung jedoch nicht. Dies wirkt sich besonders auf Verkehr und Pendler in Gegen- lastrichtung innerhalb des Oberlands (südlich von Holzkirchen) negativ aus.
Unsere Forderungen:
  1. Starke Attraktivierung des Nachtverkehrs durch Einführung eines Nachtzugs mindestens in Nächten vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen ab München Hbf um ca. 2:00 oder ab Holzkirchen im Anschluss an die S3 aus München mit Ankunft um 2:06 oder 3:06.
    Diese Verbindung bietet Nachtschwärmern ab München neue Perspektiven und Anreize zur Nutzung des ÖPNV, das Oberland ist an diesen Tagen aus München dann über zwei Stunden später als bisher erreichbar.
  2. Schaffung neuer täglicher Frühverbindungen Richtung Schliersee, Lenggries und Tegernsee ab München Hbf um ca. 5:26, alternativ nur ab Holzkirchen um ca. 5:55 mit Anschluss aus München mit der S3 um 5:46.
    Mit diesen Verbindungen werden Schliersee ca. eine Stunde eher sowie Lenggries und Tegernsee jeweils ca. 30 min eher als bisher erreicht und für Frühpendler innerhalb des Oberlands in südlicher Richtung ein neuer Anreiz für die Nutzung des ÖPNV geschaffen.
  3. Schaffung neuer täglicher Spätverbindungen von Bayrischzell, Lenggries und Tegernsee mit einer Ankunft in Holzkirchen um ca. 0:30, welche jeweils ca. 60 min später als bisher Fahrtmöglichkeiten innerhalb des Oberlands in nördlicher Richtung bieten.
    Ab Holzkirchen dann entweder normale Weiterfahrt der Züge bis München Hbf oder alternativ Schaffung einer neuen täglichen Verbindung der S3 um 0:36 als Anschlussmöglichkeit weiter nach München.
  4. Neuer Halt in Deisenhofen der morgendlichen Verstärkerzüge Richtung München ab Holzkirchen 7:01, 7:05 und 8:03, zeitneutral möglich durch Ausnutzung des bereits bestehenden erforderlichen Puffers auf die Taktlage der S7.
    Dadurch entsteht ein neuer Anschluss an die erst in Deisenhofen beginnenden 10- Minuten-Taktverstärker der S3 mit Abfahrten um 7:20 und 8:20. Der bisher nötige 16- bis 19-minütige Umstieg in Holzkirchen kann somit vermieden werden und für Fahrgäste Richtung Giesing und Ostbahnhof verkürzt sich die Fahrtzeit um 10 min.